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KardioPrax

LEISTUNGEN

Herz- und Gefässerkrankungen

Wird der Herzmuskel nicht mit genügend sauerstoffreichem Blut versorgt, führt dies zu koronaren Herzerkrankungen.

Frühzeitig erkannt, können diese jedoch gut behandelt werden (z.B. durch die s.g. Ballonaufdehnung oder einen Stent).

 

Nicht nur zahlreichen Organen wird durch den blutpumpenden Herzmuskel Sauerstoff zugeführt – auch sich selbst muss er versorgen. Zu diesem Zweck nutzt das Herz die Herzkranzgefäße (Koronararterien), die von der Hauptschlagader (Aorta) abzweigen. Liegt eine Erkrankung dieser wichtigen Arterien vor (wie z.B. eine Gefäßverkalkung, auch Arteriosklerose genannt, durch die der Blutfluss gehemmt wird), sind sie nicht in der Lage, den Herzmuskel mit ausreichend sauerstoffhaltigem Blut zu versorgen und man spricht von einer koronaren Herzkrankheit (KHK).

Schmerzen im Herzbereich bzw. Brustraum (Angina pectoris), die nicht selten nur unter körperlicher Belastung auffallen, sowie – bedingt durch komplexe Nervenverbindungen – auch Schmerzen im Schulterbereich, im Unterkiefer, im Rücken oder nahegelegenen Körperregionen können die Folge sein.

Eine Angina pectoris kann durchaus medikamentös behandelt werden. Sollte jedoch infolge des Verdachts auf eine koronare Herzerkrankung ein Herzinfarkt drohen, oder ist es nicht möglich, die Symptome mit Medikamenten zu mindern, wird zu einer Herzkatheter-Untersuchung (meist einer s.g. Koronarangiographie) geraten. Diese Untersuchung geschieht unter örtlicher Betäubung, ist weitgehend schmerzfrei und gilt als minimal-invasiv, d.h. sie zählt zu den kleinstmöglichen Eingriffen.

Je nach Diagnose ergeben sich schließlich unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. So ist es möglich, die Medikamentendosierung zu erhöhen, eine Herz-Bypass-Operation oder eine Ballonaufdehnung (sog. Perkutane Coronar Angioplastie (PCI)) vorzunehmen oder einen Stent (eine Gefäßstütze aus Metall oder Kunstfasern) zu setzen.

Herzkatheter:

→Diagnostik und Therapie von Herzkranzgefäßerkrankungen:

Die KHK (koronare Herzkrankheit) zählt weltweit zu den häufigsten Herzerkrankungen. Alleine in Deutschland gibt es rund 1,5 Millionen Betroffene. Doch was genau ist eigentlich eine KHK und warum kann eine KHK zu Schmerzen im Brustraum (= Angina pectoris) führen oder plötzlich einen Herzinfarkt auslösen?

Der Herzmuskel muss nicht nur die zahlreichen Organe im Körper wie z. B. Gehirn und Nieren zuverlässig mit sauerstoffreichem Blut versorgen, sondern auch sich selbst. Für die eigene Blutversorgung holt sich das Herz allerdings das Blut nicht direkt aus seinen Herzkammern, wie man im ersten Moment denken könnte. Stattdessen erfolgt die Blutversorgung des Herzmuskels über die so genannten Herzkranzgefäße oder Koronararterien, die von der Hauptschlagader (Aorta) abzweigen und den Herzmuskel fein verästelt überziehen (Abb. 1).

Koronararterien

Abb. 14: Die Koronararterien (rot dargestellt) überziehen den Herzmuskel und versorgen ihn mit sauerstoffreichem Blut, wohingegen die Koronarvenen (blau dargestellt) für den Rücktransport des sauerstoffarmen Bluts sorgen.

Sind die Koronararterien krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage, den Herzmuskel mit ausreichenden Mengen an sauerstoffreichem Blut zu versorgen, spricht man von einer koronaren Herzkrankheit bzw. abgekürzt von einer KHK. Die häufigste Ursache einer solchen koronaren Herzerkrankungen ist dabei die Arteriosklerose (umgangssprachlich Gefäßverkalkung), bei der es stellenweise zu Verdickungen der Gefäßwände und entsprechenden Engstellen (= Stenosen) kommt (Abb. 2), woraufhin der Blutfluss in den betroffenen Arterien stark abnehmen kann.

Koronararterien_verstopft

Abb. 15: Bei einer koronaren Herzerkrankung können die Koronararterien verstopfen, woraufhin einzelne Herzmuskelabschnitte nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden.

Eine KHK muss nicht in jedem Fall zu Symptomen führen. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn die Verengungen der Blutbahn so stark fortgeschritten sind, dass in einzelnen Herzmuskelabschnitten ein deutlicher Sauerstoffmangel auftritt. Dies kann zur Übersäuerung im Herzmuskelgewebe (Abfall des pH-Wertes) führen und Schmerzen im Herzbereich verursachen, was medizinisch als Angina pectoris bezeichnet wird (Angina pectoris = lat. „Brustenge“; angina: „die Enge“, pectus: „der Brustkorb/die Brust“). Aufgrund komplexer Nervenverbindungen können diese Schmerzen dann auch in andere Körperregionen ausstrahlen, z. B. in den Schulterbereich, in den Unterkiefer, in den Rücken zwischen die Schulterblätter oder in andere nahe gelegene Körperregionen.

Hinweis: Bei vielen Betroffenen treten die Angina pectoris-Beschwerden nur unter körperlicher Belastung auf, z. B. wenn der Herzmuskel beim Sport oder bei anstrengendem Treppensteigen sehr viel mehr sauerstoffreiches Blut benötigt als dies in Ruhe der Fall ist, aber der Blutfluss in den Koronararterien aufgrund der Engstellen nicht ausreichend gesteigert werden kann.

Diese Bezeichnung beschreibt vereinfachend eine Vielzahl möglicher Untersuchungs- und Behandlungsverfahren. Im Zusammenhang mit der Koronaren Herzerkrankung meint man in der Regel eine sogenannte ‚Koronarangiographie‘. Hierbei wir in minimal-invasiver Technik ein feiner, in der Regel 1,67 mm dünner, leicht vorgekrümmter Katheter bis zum Abgang der Herzkranzgefäße (Koronararterien) aus der großen Körperhauptschlager (Aorta) vorgebracht. Diese Stelle liegt unmittelbar nach Abgang der Hauptschlagader aus dem linken Herzen. Um dorthin zu gelangen, wird vorher ein Gefäß gewählt, über das sich die Hauptschlagader gut erreichen lässt. In den meisten Fällen benutzt man die relativ oberflächlich unter Haut liegende Leistenschlagader (Arteria femoralis), in die für die Dauer der Untersuchung ein kleiner Arbeitskanal, die sogenannte Schleuse eingesetzt wird. Es gibt aber auch Zugangswege im Bereich des Unterarms (Arteria radialis) und der Armbeuge (Arteria brachialis).

Die Punktion des Gefäßes erfolgt in örtlicher Betäubung, vergleichbar mit der Spritze des Zahnarztes. Nach diesem kurzen unangenehmen Moment kann man die Herzkatheteruntersuchung  als schmerzfrei bezeichnen. Das Vorbringen der Katheter bis zum Abgang der Herzkranzgefäße verursacht keinerlei Missempfindungen beim Patienten.

Danach wird über den Katheter mit Hilfe einer Spritze Kontrastmittel unter Röntgendurchleuchtung in die Herzkranzgefäße injiziert. Dies kann ein leichtes Wärme- oder Druckgefühl in der Herzgegend verursachen. Nach Betrachtung der Gefäße aus verschiedenen Blickwinkeln (Prinzip: „Der Turm von Pisa ist auch nicht aus jeder Ansicht schief‘) verschafft sich der Arzt einen detailgenauen Überblick über die Herzkranzgefäße und dort befindliche Ablagerungen (sogenannte Plaques) und Engstellen (Stenosen).

Abhängig von Lage und Ausprägungsgrad der Veränderungen ergeben sich danach verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Dazu gehören eine Intensivierung der Medikamente, eine Herz-Bypass-Operation oder (wie heutzutage bei einer Vielzahl der betroffenen Patienten) die Ballon-Aufdehnungsbehandlung (‚Perkutane Transluminale CoronarAngioplastie‘ (PCI)).

Koronarangiographie

Abb 16: Koronarangiographie

Diese kann in den allermeisten Fällen unmittelbar im Anschluss erfolgen. Das heißt, die Untersuchung wird fortgesetzt. Zur Vorbereitung erhält der Patient spätestens zu diesem Zeitpunkt blutverdünnende Medikamente (u.a. Aspirin, Heparin, ggfs. weitere). Dies ermöglicht dem Arzt das Arbeiten in den nur wenige Millimeter weiten Herzkranzgefäßen.

Über den Herzkatheter wird nun ein sehr feiner Draht, der sogenannte Führungsdraht, in die Herzkranzgefäße über die Engstelle hinaus vorgeschoben. Hierdurch entsteht ein Gleitweg, über den im zweiten Schritt der Ballonkatheter in die Engstelle gebracht wird. Sämtliche Arbeitsschritte werden unter Röntgen-Durchleuchtung kontrolliert. Nach Aufdehnung der Engstelle mit hohem Druck wird dann zumeist eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt. Manchmal passiert dies auch gleichzeitig. Der Vorteil der Gefäßstütze ist die geringere Gefahr eines Verschlusses des Herzkranzgefäßes in den ersten Stunden und Tagen nach der Aufdehnung. Längerfristig haben die Patienten zudem den Vorteil einer geringeren Wiedereinungsquote.

Durch den Einsatz medikamentös beschichteter Stents kann man das Wiedereinungsrisiko noch weiter senken. Allerdings nimmt man hierfür eine deutlich längere Einheilungszeit (6-12 Monate/entgegen 4 Wochen) in Kauf, sodass diese nur unter gründlicher Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden.

 

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Abb 17: PCI

 

Nach der Katheteruntersuchung wird der Katheter entfernt und an der Punktionsstelle für mehere Stunden ein Druckverband angelegt. Erfolgt die Untersuchung über die Handgelengsarterie, ist in der Regel keine Bettruhe notwendig, sonst einige Stunden.

KrdioPrax_KatheterDruckverband_Leiste

Im Falle einer Ballonkatheterbehandlung folgt dann eine zeitlich befristete medikamentöse Nachbehandlung mit Aspirin und einem weiteren blutverdünnenden Medikament (z.B. Clopidogrel (Plavix®, Iscover®), Prasugrel (Efient®) oder Ticgrelor  (Brilique®)). Diese Nachbehandlung darf nicht ohne Rücksprache mit einem Kardiologen unterbrochen werden.

In den meisten Fällen ist eine Entlassung des Patienten bereits 24 Std. nach der Behandlung möglich. Die Nachbeobachtung und Verlaufskontrollen erfolgen dann an Ihrer KARDIOPRAX.

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